Die Rasse German Rex

 

Rassenstandard

(nach FIFe und WCF)

 

Kopf:

Der Kopf ist gerundet mit guter Breite zwischen den Ohren, einem kräftigen Kinn und gut entwickelten Wangen. Die Nase weist eine kleine Einbuchtung am Ansatz auf. Die Augen stehen in gutem Abstand zur Nasenlinie, aber weiter nach außen als nach innen.

 Ohren:

Die Ohren sind mittelgroß, breit am Ansatz und leicht gerundet. Die Außenseite ist mit feinem Haar dicht besetzt. Die Innenseite ist leicht behaart.

 Augen:

Von mittlerer Größe, gut geöffnet, von leuchtender Farbe, die zur jeweiligen Haarfarbe harmonieren soll.

Körper:

Der Körper soll von mittlerer Größe und Länge sein. Er soll kräftig und muskulös, aber nicht massiv oder plump sein. Die Brust ist im Profil gerundet und kräftig.

Feine Beine von mittlerer Länge, kleine ovale Füße.

Schwanz:

Der Schwanz hat eine mittlere Länge, von einem kräftigen Ansatz aus leicht zulaufend zu einer rundlichen Spitze, eine gute Behaarung aufweisend.

Fell:

Sehr speziell bei dieser Varietät durch Fehlen der Grannenhaare, sehr seidig, kurz mit Tendenz zur Lockung. Samtartig. Gekräuselte Schnurrhaare. Alle Farben sind erlaubt, zuzüglich aller Varietäten mit Weiß, aufzuteilen wie bei Bi- oder Tricolor.

 

 

Charakter

 

Faszinierend, eigentümlich, bezaubernd, fesselnd und so anders, das fällt einem spontan ein. Sie ist eine ausgesprochen kluge, neugierige und zutrauliche Katze mit extrovertiertem Wesen. Sie ist sehr verspielt - dies nimmt auch im Alter oder nach der Kastration nicht ab -, ja schelmisch, sanftmütig, anpassungsfähig und daher eine gute Hausgenossin. Diese anschmiegsamen Wattekatzen haben einfach eine zauberhafte Persönlichkeit. Als Zuhörer beweisen sie unendliche Geduld und Anteilnahme. Ihr merkwürdig intensiver und unverwandter Blick scheint direkt in die Seele des geliebten Menschen zu schauen.
German Rex haben ein ausgeglichenes und gutmütiges Naturell, sind jedoch nie auch nur ansatzweise aggressiv.
Niemals kratzen oder beißen sie ihre zweibeinigen Gefährten.

Rexe sind sehr verfressen, dabei aber nicht besonders wählerisch. Man könnte sie auch als "Allesfresser" bezeichnen.

Die German Rex ist eine optimale Wohnungskatze, u. a. weil sie kaum haart.

Als herausragendes Merkmal ist zu erwähnen, dass diese Katzen sich extrem schnell extrem eng an eine Person ihrer Wahl anschließen und diese dann abgöttisch lieben. Sie nehmen „ihren“ Menschen sowie andere „Mitbewohner“ mit Haut und Haaren gefangen. Am liebsten sind sie bei „ihrem“ Menschen auf dem Schoß, auf der Schulter, auf dem Schreibtisch, gehen mit zur Toilette (wenn man sie lässt); nachts im Bett liegen sie im Arm und weichen nicht von dessen Seite. Sie schätzen die Aufmerksamkeit und Gesellschaft des Menschen über die Maßen und werden auch als Zweitkatze immer „ihren“ Menschen als den Nabel ihrer Welt ansehen und an dessen Leben teilhaben wollen. In der Katzen-Gruppe oder zumindest zu zweit fühlen sie sich am wohlsten. Sie benötigen unbedingt Gesellschaft!

Spieleinheiten sind immer herzlich willkommen. Nehmen Sie sich täglich Zeit dafür. Man kann ihnen kleine Kunststückchen wie Apportieren beibringen. Danach wird ausgiebig und eng gekuschelt. Diese Katzen müssen in das Familienleben einbezogen werden. Sie sind Teil der Familie und verhalten sich auch so.

Die German Rex ist keineswegs überzüchtet oder kränkelnd. Sie ist immer noch so ursprünglich, wie die Natur es vorgesehen hat.

 

 

 

 

Geschichte

 

Von dem Ursprung in Königsberg bis zur Entdeckung der Urmutter der German Rex in Berlin

Kater Munk

1930/1931 wurde in Königsberg / Ostpreußen ein Kater entdeckt, der sensationeller Weise ein gelocktes Fell hatte. Dieser Kater wurde Munk genannt. Er hatte noch zwei weitere gelockte Brüder, die leider kastriert wurden. Munk verstreute sein wertvolles Erbgut wahllos an die Schönen seines Dorfes. Seine Besitzerin, Frau Schneider, hatte keine Zuchtambitionen. Munk wurde nicht nur auf Grund seines einzigartigen Lockenfelles geliebt, sondern auch wegen seines freundlichen Charakters. Er ist der erste auch bildlich dokumentierte Rex-Kater.

Lämmchen

Im Sommer 1951, nach den Kriegswirren in Deutschland, entdeckte Frau Dr. Rose Scheuer-Karpin im Garten des Hufeland Krankenhauses in Berlin-Buch eine schwarze gelockte Katze. Wie sie dann vom Klinikpersonal erfuhr, war diese dort schon seit 1947 bekannt. Die Ärztin nannte die Katze im Persianerfell "Lämmchen". Sie vermutete richtig, dass hier eine Mutation vorliegen musste. So wurde Lämmchen zur ersten deutschen Rex Zuchtkatze und die Urmutter unserer jetzigen German Rex.

Erst 1957, als ihr Lebensgefährte "Blackie I." verstorben war, gelang es, Lämmchen mit ihrem Sohn "Fridolin" (Hybride) zu verpaaren. Sie bekam zwei gelockte Katerchen und zwei normalhaarige Kätzchen. Das war der Beweis für eine Mutation. Es wurden Tiere des Wurfes ins Ausland (Frankreich, Amerika und England) vergeben.

Inzwischen wurden auch in England gelockte Hauskatzen gefunden. Die Cornish Rex ("Kallibunker") und die Devon Rex ("Kirlee"). Man wusste damals noch nicht, dass diese unterschiedliche Lockengene besitzen. Die Cornish und die Devon wurden miteinander verpaart und es entstanden "normalhaarige" Katzen. Das Gleiche führte man mit der German Rex durch und kam so zu dem Ergebnis, dass Sie das gleiche Gen wie die Cornish Rex besitzt.

In Amerika entstand später ein Zuchtprogramm für Lockenkatzen, in dem man die German Rex und die Cornish Rex miteinander verpaarte. Leider verschwand dadurch in den USA nach und nach die Deutsche Rex, obgleich man zuerst sehr begeistert von ihr war. Die Richter bevorzugten allerdings die schlanke, hochbeinige Cornish. Die German Rex wurde immer mehr "nur" zum "Outcross" der Cornish eingesetzt, um deren Fellprobleme (kahle Stellen usw.) auszugleichen.

1968 gab es in Deutschland nur noch drei "Lämmchen-Nachkommen"!

 

 

Textauszüge / Quelle: Kirsten Müller-Jung, German Rex vom Hause Jung

www.german-rex.info

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